3 einfache Bodenarbeitsübungen
Bodenarbeit ist weit mehr als „Training vom Boden“. Sie ist die Basis, auf der Vertrauen, Kommunikation und körperliche Balance wachsen. Schon wenige Minuten am Tag können den Unterschied machen – für die Gesundheit deines Pferdes und für eure Beziehung.
👉 Aha-Moment: Jede Übung am Boden ist ein Gespräch mit deinem Pferd – in Bewegung, Körpersprache und Gefühl.
Warum Bodenarbeit so wertvoll ist
Biomechanisch: Aktiviert Rumpf- und Stützmuskulatur, fördert Koordination, verhindert einseitige Belastungen.
Physiologisch: Unterstützt Kreislauf, Gelenkgesundheit und Stoffwechsel.
Psychologisch: Dein Pferd erlebt dich als klaren, ruhigen Partner – das schenkt Sicherheit.
Präventiv: Viele Rittigkeitsprobleme entstehen, weil die Basisarbeit am Boden fehlt.
Übung 1: Führen in Balance
Ziel: Gleichgewicht, Aufmerksamkeit, Verbindung.
Stelle dich auf Schulterhöhe deines Pferdes.
Gehe im Schritt mal in einer engen Wendung (kleiner Zirkel), mal auf größeren Linien (gerade oder große Bögen).
Achte darauf, dass dein Pferd neben dir bleibt und nicht über die Schulter drängelt oder nach außen wegzieht.
Beobachte, dass dein Pferd nicht „schwer auf der Vorhand hängt“, sondern die Hinterhand aktiv untersetzt und sich ausbalanciert.
👉 Biomechanischer Effekt: Das Pferd trägt sich gleichmäßiger, aktiviert Schultergürtel und Hinterhand, statt passiv „vorne zu hängen“.
Übung 2: Rückwärtsrichten – die Core-Aktivierung
Ziel: Rumpfstabilität, Koordination, Klarheit.
Stelle dich frontal vor dein Pferd, gib ein sanftes Signal (Körpersprache, Seil, Stimme).
Dein Pferd soll ruhig 2–4 Schritte rückwärts treten.
Achte darauf, dass es gerade rückwärts geht: Vorder- und Hinterbeine setzen in einer Linie. Viele Pferde weichen mit der Hinterhand auf eine Seite aus → hier fein korrigieren.
Danach sofort wieder vorwärts in den Schritt.
👉 Physiologischer Effekt: Rückwärts aktiviert Bauchmuskeln, Beckenbeuger und tiefe Rückenmuskeln. Das Pferd hebt den Brustkorb zwischen die Schulterblätter und entlastet so die Vorhand.
Übung 3: Laterale Biegung – geschmeidige Wirbelsäule
Ziel: Beweglichkeit, Losgelassenheit, Verbindung.
Stelle dich seitlich am Kopf deines Pferdes.
Lade es sanft ein, den Kopf zur Seite zu nehmen (mit Halfterdruck oder Karotte).
Wichtig: Achte darauf, dass das Pferd sich im Genick nicht verwirft. Beide Ohren bleiben auf gleicher Höhe. Nur so entsteht eine echte, korrekte Biegung.
Halte die Position 2–3 Sekunden, dann wieder geradeaus.
👉 Biomechanischer Effekt: Mobilisiert die Halswirbelsäule, aktiviert schräge Bauchmuskeln, fördert Flexibilität und beidseitige Balance.
Mini-Übungsreihe für den Alltag
- Führen in Balance – 5 Minuten, wechselnde Linien.
- Rückwärtsrichten – 3× 3 Schritte, gerade in der Spur.
- Laterale Biegung – 3× je Seite, weich und symmetrisch.
👉 Dauer: 10 Minuten. Wirkung: mehr Gleichgewicht, Stabilität und Harmonie – sichtbar nach wenigen Wochen.
Fazit
Diese drei einfachen Übungen sind mehr als „Basics“. Sie schaffen eine Grundlage, auf der Gesundheit, Balance und Vertrauen wachsen können. Kleine, bewusste Impulse – große Wirkung für Körper und Beziehung.
Call-to-Action
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